Estrada Real- die barocken Schätze von Minas Gerais

Von Belo Horizonte aus geht es zunächst in den Parque Natural do Caraça, der für seine malerischen Seen und Berge, seine Wanderwege und seine Tierwelt bekannt ist. Die nächste Station ist die Stadt Ouro Preto, die während der ersten Jahre des brasilianischen Goldrauschs einen Aufschwung erlebte und einen faszinierenden Einblick in das Erbe und die Kultur der Gegend bietet. Nach der Erkundung von Ouro Preto fahren Sie weiter nach Tiradentes, einem der interessantesten und besterhaltenen Beispiele kolonialer Architektur und Geschichte in diesem Teil Brasiliens. Tiradentes ist der perfekte Ausgangspunkt für die Erkundung der idyllischen Straßen und Kulturzentren der Region. Danach geht es als Abschluss quer durchs Land zu dem kleinen Ort Brumadinho, der für die inspirierenden, begehbaren und innovativen Kunstinstallationen im Freiluftgelände des Museums Inhotim berühmt ist.

Tag 1: Von Belo Horizonte zum Parque Natural do Caraça

In Belo Horizonte übernehmen Sie den Mietwagen und fahren über die landschaftlich schöne Route zum rund vier Stunden entfernten Naturpark Caraça. Caraça ist ein 109 km² großes Naturschutzgebiet unberührter Wildnis mit zahlreichen Wanderwegen und Erlebnisangeboten für Unternehmungslustige verschiedener Fähigkeiten und Interessen. Die weitläufigen Wander- und Radrouten in Caraça führen durch eine schier endlose Flora an kaskadenartigen Wasserfällen und Seen vorbei. Auf vielen der Wege erreicht man das “Santuário do Caraça”, ein Konvent aus dem 18. Jahrhundert, das von Bruder Lourenço gegründet wurde. Der Ort diente früher als Schule für die brasilianischen Elite; als jedoch gleich daneben die neogotische Kirche Nossa Senhora Mãe dos Homens mit ihren wunderbaren Buntglasfenstern gebaut wurde, kehrte das Caraça-Konvent zu seinen spirituellen Wurzeln zurück. Bei der Ankunft checken Sie in der herrlich gelegenen Pousada do Caraça ein, die sich im Konvent befindet. Hier können Sie der Nachtfütterung der in diesem Gebiet vorkommenden Mähnenwölfe (“lobo guará”) beiwohnen, die auf den Stiegen der Kirche Nossa Senhora Mãe dos Homens stattfindet. Diese Tradition wurde einst von Bruder Tobias begonnen, der im Konvent lebte. Fahrzeit: ca. 4 Std. (150 km)

Tag 2: Ein ganzer Tag im Caraça-Naturpark

Genießen Sie heute die Wege, Wasserfälle, Ausblicke und Wanderungen in den Bergen von Caraça. Übernachtung in der Pousada do Caraça.

Tag 3: Von Caraça über Mariana und die Goldminen nach Ouro Preto

Heute begeben Sie sich auf eine faszinierende Reise zur Goldgräberstadt Ouro Preto, einem ganz besonderen historischen Schmuckstück. Ouro Preto wurde als erste brasilianische Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Nach etwa zwei Stunden Fahrt stoppen Sie in der malerischen Stadt Mariana und besichtigen die unterirdische Welt der Mina da Passagem. Einst waren diese aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammenden Stollen der Mittelpunkt des brasilianischen Goldrausches. Über 300 Jahre hinweg fanden viele Goldgräber dort ihr Glück; heute sind die Stollen für Touristen geöffnet und gehören zu den weltweit größten öffentlich zugänglichen Minen dieser Art. Eine original erhaltene Grubenbahn bringt die Besucher tief in die Mine hinein, wo die Stollen begangen werden können. Schnell ahnt man, wie das Leben der Bergleute gewesen sein muss, die hier (manchmal unter Zwang) arbeiteten. Danach kehren Sie an die Oberfläche zurück, sehen der Sonne zu, wie sie langsam hinter den Bergen verschwindet, und fahren weiter ins nahe gelegene Ouro Preto, wo Sie die Nacht verbringen. Fahrzeit: ca. 2 ½ Std. (100 km)

Tag 4: Auf Entdeckung in Ouro Preto

Der Name dieser hoch in den dunstigen Bergen der Serra do Espinhaço gelegenen Stadt, Ouro Preto, ist auf ein schwarzes Metall zurückzuführen, das im Jahr 1693 von einer Gruppe Bandeirantes (Siedler aus São Paulo, die u.a. Eingeborene jagten, um sie als Sklaven zu nehmen) entdeckt worden war. Das Metall stellte sich als mit Eisenerz vermischtes Gold heraus und führte zu einem Zustrom zahlreicher Glücksuchender in der Region. Der Reichtum aus dem Goldabbau brachte einen nie dagewesenen Aufschwung sowohl in Wohlstand als auch in Kunst und Kultur. Aufstrebende Künstler wie Manuel da Costa Athaíde (Maler) und Antônio Francisco Lisboa (Bildhauer) machten Ouro Preto mit ihren Werken zu einem der bedeutendsten Zentren barocker Kunst der Welt. Den heutigen Tag verbringen Sie am besten, indem Sie den zeitlosen Charme dieses noch weitgehend unentdeckten kulturellen Epizentrums auf sich wirken lassen. Schlendern Sie durch die gepflasterten Straßen und besuchen Sie die historischen Highlights von Ouro Preto, z.B. das Museu da Inconfidência sowie die beiden Kirchen aus dem 18. Jahrhundert São Francisco de Assis und Nossa Senhora do Pilar, wobei letztere eine der am reichsten verzierten in Minas Gerais ist. Ouro Preto ist aber auch eine sehr dynamische und lebendige Stadt, nicht zuletzt wegen der vielen Studenten, die hier leben und die Universität für Geologie und Bergbau besuchen.